Die Rasse
Der Perro de Agua Espanol (kurz PDAE) ist ein mittelgroßer Hund von 40-50 cm, der ursprünglich aus
Spanien stammt.
Sein Fell ist von wolliger, lockiger Struktur, das je nach Haarlänge Schnüre bildet, die regelmäßig
auseinander gezupft werden, damit Luft an die Haut kommt.
Kämme und Bürsten sind tabu.
Er haart fast nicht und wird etwa ein- bis zweimal im Jahr geschoren. Dabei wird das Fell auf eine
gleichmäßige Länge geschnitten. Ein PDAE trägt weder Frisuren, noch sollte er zurechtgemacht
aussehen.
So hat man ein- bis zweimal im Jahr statt einem imposanten Dreadlocks-Hund einen adretten Kurzhaar-
Vierbeiner.
Perros gibt es in schwarz, weiß, allen Brauntönen bis creme und zweifarbig immer mit weiß. Laut
Rassestandard sind schwarz-lohfarbene und dreifarbige PDAE zur Zucht nicht zugelassen. In jedem Wurf
sind oft, je nach Farbe und Veranlagung der Eltern, mehrere Farben zu finden. Farblich gesehen sind die
Welpen daher vor der Geburt meist kleine Überraschungseier.
Der PDAE in Spanien
Als alte Arbeitshunderasse hatte der Perro früher viele verschiedene Aufgaben.
Als Arbeitshund hütete er Schafe und Rinder. Als Stöber- und Apportierhund apportierte er geschossenes
Wasserwild und bewachte Haus und Hof der Bauern.
Als vollwertiges Mitglied auf Fischerbooten tauchte er nach verloren gegangenen Gegenständen, half
beim Einholen der Netze und Vertäuen der Boote.
Sogar in den Bergwerken fanden sie Arbeit, indem sie dort die Mulis antrieben.
Einige dieser Arbeiten, wie z.B. das Hüten, gehören auch heute noch in einigen Gebieten zu seinen
Aufgaben.
Häufiger aber findet man ihn dank seiner ausgeprägten Nase mittlerweile als Rettungshund bei der
Trümmersuche oder Drogen- und Sprengstoffspürhund bei der Polizei.
Und auch als sportlicher Familienhund ist er in Spanien beliebt.
Der PDAE bei uns
Als treuer Familienhund, begleitet er seine Menschen überall hin und möchte am liebsten in ihrer Nähe
sein.
Durch seine Vielseitigkeit ist er für Sport, wie Agillity, Flyball, Obedience ebenso zu begeistern, wie für
Fährtensuche und natürlich Wasserarbeit. Letztere ist für die meisten PDAE das reinste Vergnügen.
Ein klares Gewässer, genügend Wasser-Dummys und der Perro ist nicht mehr zu bremsen.
Aber auch ernste Aufgaben, wie Rettungshund oder Diabetikerwarnhund bewältigt ein Perro mit großem
Interesse.
Aber auch Frisbee, Suchspiele und Co sind für einen PDAE ein echtes Vergnügen. Der Phantasie sind hier
keine Grenzen gesetzt. Für Kinder ist er ein unermüdlicher Spielgefährte.
Und er kann ein wunderbarer Haushaltshelfer, z.B. beim Wäsche tragen oder Äpfel pflücken sein.
Da der Perro einer alten Arbeitshunderasse entspringt, braucht er körperliche und/oder geistige
Beschäftigung. Er ist keinesfalls ein Hund, der nur spazieren gehen will, da ihn das weder geistig noch
körperlich auslastet. Was jetzt natürlich nicht bedeutet, dass man mit ihm nicht auch einfach spazieren
gehen kann. Aber immer nur ohne Aufgabe leben - dafür ist ein Perro nicht gemacht.
Perros haaren zwar fast gar nicht, Dreck hat man aber trotzdem im Haus. Im langen Fell bleibt gern einmal
der halbe Wald nach einem Spaziergang hängen. Und Perros lieben Wasser! Das beinhaltet den sauberen
Bach genauso, wie die schlammigen Pfützen. Und ein guter PDAE-Besitzer sieht sowas eher mit Humor.
Schnee ist übrigens auch nur Wasser. ;)
Merlin vor, während und nach der Schur auf 3mm
Neo halb und halb
Willow liebt alles, was irgendwie feucht ist
Smilla (schwarz mit weißen Abzeichen), Neo und Willow (braun-weiß), Elli (hell sandfarben)
Das Wesen der Perros ist eigentlich nicht kurz zu beschreiben:
Sehr auf ihre Menschen bezogen, aktiv, sportlich, äußerst intelligent und lernbegierig, für jeden
Schabernack zu haben, verspielt bis ins hohe Alter, aber auch wachsam und zurückhaltend Fremden
gegenüber, oft mit einer Portion Hütetrieb.
Intelligenz und Lernbereitschaft werden gern schnell mit “selbsterziehend” und “super einfach” verwechselt.
Und dass die Rasse gern apportiert, verspielt und treu ist, macht sie zu einem tollen Familien- oder
Sporthund.
Trotzdem sollte man wissen, dass man anfangs schon Zeit in die Erziehung und Ausbildung eines Perros
stecken muss und er keinesfalls immer so einfach ist.
Besonders seiner Intelligenz wegen lässt er sich gern immer neue Kniffe einfallen, um Verbote zu umgehen.
Und seine Zurückhaltung, gepaart mit Wachsamkeit, sind in der Erziehung absolut nicht zu
vernachlässigen.
Trotzdem kann natürlich ein Perro auch für Hundeneulinge der Ersthund sein - das war er auch bei uns.
Man braucht eben vor allem Spaß und Zeit an einer gemeinsamen Ausbildung, dem Besuch einer
Hundeschule und an gemeinsamen Aktivitäten.
Und man muss sich einfach immer darüber im Klaren sein, dass ein Perro beim Kennenlernbesuch beim
Züchter ja meist schon erwachsen ist und ein gewisses Maß an Ausbildung hinter sich hat.
Eine sehr detaillierte Beschreibung dieser phantastischen Rasse ist bei der Perro-Initiative zu finden.
Neo bei der Nasenarbeit
Allergikerhunde?
Ein sehr wichtiges Thema, das oft bei nichthaarenden Rassen und Rassemixen angesprochen wird.
Reine hypoallergene Hunde gibt es nicht, denn jedes Tier trägt bestimmte Allergene in sich, auf die
manche Menschen mehr oder weniger reagieren.
Die schwedische Forschung hat nun bei Hunden verschiedene Allergene entschlüsselt, von denen ein
Hund, unabhängig von der Rasse, ein oder auch alle Allergene tragen kann - sozusagen ganz individuell
vom einzelnen Tier abhängig.
Mittlerweile lässt sich durch eine Fellprobe und einen Bluttest feststellen, welche der Allergene der
einzelne Hund besitzt und es lassen sich mittlerweile auch am Menschen durch eine Blutprobe feststellen,
auf welches Allergen der einzelne Mensch reagiert - dies ist zur Zeit bei 3 der 6 Allergene möglich.
Eine Garantie ist das natürlich nicht, denn Allergien neigen dazu, sich auch zu verlagern, so dass aus einer
juckenden Nase auch ein Ausschlag werden kann.
Trotzdem ist es natürlich schon ein Schritt in die richtige Richtung. Vorab bleibt Allergikern aber meist
nichts weiter übrig, als sich sehr frühzeitig mit dem Züchter in Verbindung zu setzen, die Hunde immer
wieder zu besuchen, ebenso häufig natürlich später die Welpen, und auch mit Haarproben der Elterntiere
zu testen, denn da der Test bislang nur in Schweden durchgeführt und daher nicht billig ist, wird er nur
selten genutzt.
Wichtig sollte vor allem sein, dass die Allergie schon von vornherein möglichst wenig stark ausgeprägt ist.
Mehr darüber gibt es hier zu lesen.